Einladung zur öffentlichen Sitzung des Technischen Ausschusses am 27. Februar 2024

Am Dienstag, 27. Februar, findet um 18:40 Uhr im Bürgersaal in Bleibach eine öffentliche Sitzung des Technischen Ausschusses mit folgender Tagesordnung statt:

1. Antrag auf Baugenehmigung im vereinfachten Verfahren gem. § 52 LBO auf Abbruch eines Schweinestalles und Neubau für landwirtschaftliche Großfahrzeuge, Hackschnitzelheizung und Lager für Heuballen im Erdgeschoss und Dachraum; Flurstück 67, Gemarkung Siegelau

2. Bekanntgaben

3. Anfragen aus dem Gemeinderat

Die Bevölkerung ist zur Teilnahme an der Sitzung herzlich eingeladen.

Haushalt 2024: Haushaltsbeschluss und Haushaltsrede

In der Sitzung des Verwaltungsausschusses am 5.12.2023 wurde der Haushalt vorberaten, in der Gemeinderatssitzung am 19.12.2023 (TOP 5) wurde der Gemeinderat über die seitdem erfolgten Änderungen informiert und hatte Gelegenheit für weitere Fragen und Anregungen. Die Beschlussfassung über die Haushaltssatzung mit Haushaltsplan erfolgte in der Gemeinderatssitzung am 30.01.2024 (TOP 3).

Der stellvertretende Rechnungsamtsleiter Niklas Wiese hatte die rund 240 Seiten umfassende, komplexe Haushaltssatzung nebst -plan federführend erstellt und in einer Präsentation die grundlegenden Punkte – Ergebnis des Haushaltsjahres 2022, aktueller Stand des Haushaltsjahres 2023, Haushaltsansatz 2024 mit zu erwartenden Erträgen und Aufwendungen, sowie die großen Positionen im Ergebnishaushalt und die wesentlichen Investitionen für 2024 – veranschaulicht. An dieser Stelle unser herzlicher Dank an Hr. Wiese für diese große Leistung.

Folgend nun die Haushaltsrede von Barbara Schuler, Fraktionsvorsitzende der ÖL, vom 30.01.2024:

Sehr geehrter Herr Rötzer,
Sehr geehrte Gemeinderatskolleginnen und -kollegen,
sehr geehrte Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter,

Wir haben im vergangenen Jahr endlich das Feuerwehrhaus einweihen können und einige wichtige Entscheidungen zur Gemeindeentwicklung getroffen.

Es konnte ein Haus für die Flüchtlingsunterbringung erworben werden, um das Provisorium in der alten Grundschule in Bleibach etwas zu entlasten, was aber auch weiterhin nicht bedeutet, dass diese nicht mehr gebraucht wird. Die Sanierung des Obergeschosses der alten Grundschule bedeutet ebenfalls ein Zugewinn für die Flüchtlingsunterbringung. Die Belegung der Gemeindewohnungen in Gutach sind auch immer wieder Thema, auch hier soll das Haus Alexanderstr. 14 ertüchtigt werden, um Wohnraum zu schaffen. Es steht auch außer Frage, dass immer mehr Menschen Probleme haben, sich mit ihrem Einkommen zu versorgen und deshalb Unterstützung und vor allem bezahlbaren Wohnraum brauchen. Der Ausbau der Breisgau-S-Bahn hatte natürlich auch zur Folge, dass die an der Schiene liegenden Gemeinden an Attraktivität gewinnen und die Konkurrenz um Wohnraum größer wird.

Der Schulmensabau geht trotz einiger Überraschungen, was die Kosten und den Untergrund angeht, voran. Die weitere Sanierung des bestehenden Gebäudes wird sicher auch noch einige Sitzungen und Euros in Anspruch nehmen.

Das Thema ISWK – Innovatives Strom- und Wärmekonzept für ein Quartier in Gutach im Breisgau (intern wegen der notwendigen Förderung oft nur Jülich-Forschungsprojekt genannt, bei dem die Abwärme der Brennerei Weis mitgenutzt werden soll, um die Grundschule ZweiTälerLand sowie die Gemeindewohnungen in der Alexanderstraße zu beheizen) dagegen ist immer noch nicht soweit gediehen, dass man mit gutem Gewissen eine Entscheidung treffen kann, weil es viele Faktoren gibt, die dieses Vorhaben sehr komplex machen. Auch wenn 1,8 Millonen € Förderung für dieses Projekt im Raum stehen, sollte man zuerst einen Plan haben und dann bauen.

Auch das Thema Wasserversorgung und Abwasser wird immer wichtiger. Hier gilt es, sukzessive zu erneuern und weiter auszubauen, um das kostbare Nass zu gewinnen und verteilen zu können.

Wir haben aber auch einige ambitionierte Vorhaben, die wenig von der Gemeinde beeinflusst sind, sondern von oben nach unten dekliniert werden, seien es der Hochwasserschutz, die Lärmaktionsplanung und nicht zuletzt der Multimodale Mobilitätsknoten am Bahnhof Bleibach. Hier herrschen zeitweise unübersichtliche Zustände, die nur durch die Reduzierung des ruhenden Verkehrs und ggf. eine bessere Führung des fließenden Verkehrs entzerrt werden können. Da ist aber die Frage berechtigt: Wohin mit all den PKWs? Der Radverkehr nimmt auch weiter zu und ein 5000-€-Fahrrad braucht etwas mehr als einen Bügel zum festketten.

Der Verkehr nimmt nicht nur aufgrund wachsender Bevölkerung zu. Viele Haushalte haben mehrere Fahrzeuge, die nicht auf privatem Gelände abgestellt werden, sondern im öffentlichen Raum. Kein Verständnis habe ich, wenn gesperrte Flächen zugeparkt werden und die Busse nicht mehr in die eh schon engen Straßen einfahren können. Das kann nicht der Gemeinderat lösen, sondern nur der Autofahrer bzw. die Autofahrerin.

Eine zukünftige Strategie, wie sich die Gemeinde entwickeln soll, wurde in der letzten Klausurtagung beraten, somit besteht auch die Gelegenheit, z. B. die Gestaltung rund um das Rathaus und die Bleibacher Kirche zu ändern.

Zu dieser Entwicklung gehören auch der Bau der Lebenshilfe in der Alten Ziegelei und der Wunsch, eine Senioreneinrichtung zu bauen. Da das stambulante BeneVit-Konzept in Berlin nur von Jahr zu Jahr genehmigt wird, haben wir immer noch nicht die ausreichende Sicherheit, dass diese Art von Seniorenwohnheim hier angesiedelt werden kann.

Es bleibt also noch vieles zu tun in der nächsten Zeit und für die neuen Gemeinderät*innen. Es gehört zur Demokratie dazu, dass man sich auch mit unbequemen Themen auseinandersetzen muss, dass man sich zur Wahl stellt und wählen geht.

Wir freuen uns aber auch über kleinere Projekte die man umsetzten konnte, wie das gelbe Band. Ein großes Projekt hat auch deutlich an Fahrt gewonnen, nämlich die Digitalisierung in der Verwaltung, bei den Gemeinderät*innen und in der Schule.

Wir freuen uns über die belebten Bürgertreffs und die dort Engagierten, auch das Vereinsleben ist bei uns immer noch sehr lebendig, wenngleich sich auch hier keiner um Vorstandsposten reißt, aber die Gemeinde kann immer noch einen Zuschuss zu der ehrenamtlichen Arbeit geben.

Wir bedanken uns bei allen Beteiligten in der Verwaltung, den Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderats, bei der Feuerwehr und dem Roten Kreuz, bei den vielen Ehrenamtlichen, die im Stillen ihre Arbeit für das Gemeinwesen verrichten und freuen uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit.

Wir werden dem vorliegenden Haushaltsplan zustimmen.

Einladung zu unseren offenen Treffen im Februar 2024

Wir laden Sie herzlich zu folgenden offenen und öffentlichen Treffen ein:

Am 21. Februar stehen neben der Vorbereitung der öffentlichen Sitzungen des Technischen Ausschusses und des Gemeinderats am 27.02.2024 wie immer die Fragen und Anregungen unserer Gäste auf dem Programm.
Zudem werden wir zusammen mit unseren Neu-Kandidierenden an unserem Wahlprogramm arbeiten.

Am 28. Februar laden wir zu unserer Aufstellungsversammlung ein, um unsere Kandidierendenliste für die Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 zu wählen.

Wir freuen uns über Verstärkung und Ihren Besuch unserer Treffen.
Demonstrieren, Wählen gehen oder sich zur Wahl stellen ist ein Privileg, das in vielen Ländern nicht existiert. Nutzen Sie es und unterstützen Sie die demokratischen Parteien!

Es grüßen Annette Linder, Beate Roser, Stefan Weis und Barbara Schuler

Ergänzender Hinweis: Eigentlich ist der Schwarzwälder Hof derzeit mittwochs noch geschlossen. Familie Lindinger ist so freundlich, uns dennoch zu empfangen und uns das Nebenzimmer für unsere Treffen zur Verfügung zu stellen. Herzlichen Dank dafür! Für Getränke ist demnach wie immer bestens gesorgt, nur Speisen werden an diesem Abend nicht angeboten. Für gesprächsbegleitendes Gebäck wird gesorgt. 😀

Kurzbericht von der öffentlichen Sitzung des Technischen Ausschusses am 30. Januar 2024

1. Antrag auf Baugenehmigung gem. § 49 LBO auf Neubau eines Wohnheimes für Menschen mit Behinderung

Die Verwaltung teilt mit, dass die Baurechtsbehörde Waldkirch mittels Bauvorbescheid das Bauvorhaben am 09.05.2023 genehmigt hat . Der Bauantrag ist identisch mit der Bauvoranfrage.

  • Frage: Ist die Gemeinde in einem Gremium der Lebenshilfe mit vertreten um die weitere Entwicklung zu begleiten?
    Antwort: Nein. Die Gemeinde hat kein Stimmrecht in einem Gremium der Lebenshilfe.

Der Technische Ausschuss gibt einstimmig sein gemeindliches Einvernehmen.

2. Antrag auf Baugenehmigung im vereinfachten Verfahren gem. § 52 LBO auf Ausbau des best. Dachgeschosses, vorher Speicher, zu einer Wohnung, Anbau einer Terrasse im EG und OG und Anbau eines Treppenhausvorbaus an best. Wohnhaus

Es handelt sich um den Antrag auf eine nachträgliche Genehmigung. Der Architekt, der den damaligen Auftrag vollzog, hatte den Eigentümern zugesichert, dass für diesen Ausbau keine Baugenehmigung erforderlich wäre. Nach Jahren haben die Eigentümer nun eine*n andere*n Architekt*in für bauliche Angelegenheiten beauftragt. Hierbei fiel die fehlende Baugenehmigung auf, welche nun mit diesem Antrag geklärt werden sollte.

Der Technische Ausschuss gibt einstimmig sein gemeindliches Einvernehmen.

3. Bekanntgaben

Von der Baurechtsbehörde in Waldkirch sind drei kleinere Bauanträge eingegangen, die nicht vom Technischen Ausschuss genehmigt werden müssen.

4. Bekanntgabe von weiteren Bauvorhaben

Der Technische Ausschuss nimmt dies zur Kenntnis.

5. Anfragen aus dem Gemeinderat

  • Frage: Wurden die nun freien Stellplätze beim ehemaligen Gutacher Feuerwehrhaus schon vergeben?
    Antwort: Die Gemeinde Gutach kann am ehemaligen Feuerwehrhaus 7 Stellplätze vergeben. 3 Stellplätze wurden bereits vergeben. Die Gemeinde legt den Fokus auf Eigentümer*innen von Wohnmobilen, die aktuell auf öffentliche Straßen parken und ist noch mit einigen im Gespräch.
  • Frage: Beim ehemaligen Gasthaus Krone in Gutach sammelt sich der Müll um das Haus. Kann die Gemeinde dagegen vorgehen?
    Antwort: Dies ist der Gemeinde bekannt. Die Beschwerden häufen sich. Für die Müllentsorgung ist der Landkreis zuständig. Das Landratsamt hat sich eingeschaltet und hat schon eine Androhung von Bußgeld eingereicht. Bessert sich die Situation nicht, folgt der Bußgeldbescheid und eine kostenpflichtige Reinigung wird vollzogen.
  • Frage: Im Zuge des Winterdienstes wurde im Januar im Wohngebiet Mußbach erst während des Vormittags geräumt und gestreut. Warum konnte nicht früher geräumt werden?
    Antwort: Die Räumung der Straßen wird von der Straßenmeisterei und der Gemeinde vollzogen. Für die untergeordneten Straßen ist die Gemeinde zuständig. Die Räumung der Straßen erfolgt nach einer Prioritätenliste. Die Verwaltung prüft, ob die Straße am Mußbach stärker gewichtet werden soll.
  • Frage: Wurden bei der Sanierung der Straße zum Gscheid schon Leerohre für Glasfaser mitverlegt oder wäre dies förderschädlich gewesen?
    Antwort: Wahrscheinlich wurden keine Leerohre verlegt, weil der Glasfaserausbau eine gesonderte Bauphase und damit Förderung ist. Die Verwaltung fragt nach.
  • Hinweis: Im ehemaligen Feuerwehrhaus in Bleibach parkt noch ein Einsatzfahrzeug des DRK. Dieses wird in nächster Zeit zu den anderen Einsatzfahrzeugen des DRK nach Gutach in die ehemalige Feuerwehrgarage verlegt werden.

Statement FÜR Demokratie und ein respektvolles Miteinander und GEGEN Rechtsextremismus und Diskriminierung

Im Vorfeld der Gemeinderatssitzung am 30. Januar 2024 trieben uns als ÖL-Fraktion nicht nur die anstehenden Entscheidungen für unser Dorf, sondern auch die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in unserem Land um.
Uns war klar, dass wir im Gemeinderat ein klares Statement abgeben möchten und dass wir dies nicht als ÖL-Fraktion allein, sondern im besten Falle mit dem gesamten Gemeinderat tun möchten.

Wir fassten unsere Gedanken in unten stehendem Text zusammen und baten unseren Bürgermeister Sebastian Rötzer, im Rahmen der Gemeinderatssitzung am 30. Januar 2024, im Namen des Gremiums eine Erklärung gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung und für Demokratie und Menschenwürde abzugeben.
Im Vorfeld der Sitzung besprach sich Sebastian Rötzer mit den Fraktionsvorsitzenden der Freien Wähler und der CDU und verlas zu Beginn der Sitzung diese Gemeinsame Erklärung des Gemeinderats der Gemeinde Gutach im Breisgau.
Wir danken unserem Bürgermeister für die gut gewählten und klaren Worte und unseren Gemeinderatskolleg*innen für ihre Haltung und das gute Miteinander in unserem Gremium.

Nachfolgend nun die Gedanken der ÖL-Fraktion zum 30. Januar 2024:

Heute am 30. Januar 2024 jährt sich zum 91. Mal die Machtergreifung Hitlers. Aus diesem Anlass und angesichts der gegenwärtigen gesellschaftlichen Lage möchten wir folgende Worte an sie richten.

Zuerst ein kurzer chronologischer Überblick:
Im November 1932 erreicht die NSDAP bei der Reichstagswahl 33,1% der Stimmen und ist somit weit von einer absoluten Mehrheit entfernt.
Persönliche Eitelkeiten und die Uneinigkeit der übrigen Parteien führen jedoch dazu, dass eine Koalition aus Deutschnationalen und der NSDAP gebildet wird. Die Vertreter der konservativen Kabinettsmehrheit überzeugen Reichspräsident Hindenburg, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen, indem sie versichern, dass die Koalitionspartner Hitler und die NSDAP zügeln werden. Was für eine Fehleinschätzung!

Hitler wird am 30.01.1933 zum Reichskanzler ernannt.
Durch die Reichstagsbrandverordnung, Notverordnungen und das Ermächtigungsgesetz dauert es keine zwei Monate, bis im März 1933 die Demokratie faktisch abgeschafft und eine Diktatur errichtet ist. Das Ziel, nach dem gescheiterten Hitlerputsch von 1923 die Macht auf legalem Weg zu erreichen, gelingt. Zitat Hitler: „Die Verfassung schreibt uns nur die Methoden vor, nicht aber das Ziel. Wir werden auf diesem verfassungsmäßigen Wege die ausschlaggebenden Mehrheiten in den gesetzgebenden Körperschaften zu erlangen versuchen, um in dem Augenblick, wo uns das gelingt, den Staat in die Form zu gießen, die unseren Gedanken entspricht. “

Mögen sich diese Zeiten nicht wiederholen!

In Erinnerung an diese dunklen Zeiten sollten auch wir als Gemeinderat uns gegen gegenwärtige Tendenzen stellen, die das demokratische System in Frage stellen und die NS-Diktatur verharmlosen wollen.
Wir streiten im Gremium in der Sache – nicht auf persönlicher Ebene – im Sinne unserer Mitbürger*innen unabhängig von Geschlecht, Religion, Hautfarbe, Nationalität, sexueller Identität und Neigung um die besten Lösungen. Wer unsere freiheitliche demokratische Grundordnung und Werte akzeptiert und einen Beitrag zum Erhalt unserer freien und offenen Gesellschaft einbringen will, ist willkommen.

In unserem Land und in unseren politischen Gremien gibt es manches zu verbessern, doch muss dies mit gegenseitigem Respekt in einem demokratischen Prozess im Rahmen des geltenden Rechts erfolgen, ohne dieses zu beugen.

Dafür stehen wir als Fraktion der Ökologischen Liste Gutach
Barbara Schuler, Stefan Weis, Beate Roser und Annette Linder