Auch in diesem Jahr durften wir wieder auf dem Hinterhaushof in Oberspitzenbach zu Gast sein, welcher von unserem Fraktionsmitglied Beate Roser zusammen mit ihren Eltern bewirtschaftet wird. An drei Tagen im August konnten jeweils acht Kinder erleben, wie die Bedürfnisse der Tiere, die Entwicklung der Felder und das Wetter die Arbeitstage auf dem Biobauernhof prägen. Während beim ersten Termin Anfang August aufgrund der kühlen Temperaturen zur Vesperpause noch der Holzofen in der Stube gefeuert werden musste, bot beim letzten Termin am 23. August der Brunnentrog eine willkommene Abkühlung von der Hitze.
Bei jedem Wetter cool blieben die Milchkühe, welche gemeinsam von der nahe gelegenen Weide in den Stall zum Melken und zu ihren Kälbchen geführt wurden. Dabei erfuhren die Kinder nicht nur die Namen sondern auch die besonderen Vorlieben der einzelnen Tiere: Manche Kälbchen trinken schon nach wenigen Wochen selbstständig aus dem Eimer, derweil ihre Mütter sich zum Melken einreihen. Andere Mütter wiederum teilen sich gerne die Versorgung der Kälbchen, die noch nicht aus dem Eimer trinken, da sie als Ammenkühe auch mehrere Kälbchen säugen können.
In der Milchküche durften die Kinder einen Blick in den großen Milchkessel werfen, in welchem die Milch gerührt und gekühlt wird, bis sie vom Milchwagen abgeholt wird. Dort zeigte Maria Roser auch, wie sich die Milch verändert, wenn sie nicht gerührt und gekühlt wird. Sie schöpfte Rahm fürs spätere Buttermachen ab und füllte Käsevorstufen in kleine Förmchen.
Nachdem im Hühnerhaus noch die ersten Eier eingesammelt und Hund Daja, die Katzen und Kälbchen mit ausreichend Streicheleinheiten versorgt waren, ging es über eine Leiter hoch in die Tenne über dem Kuhstall. Von dort wurde durch die Luke Heu in den Futtergang hinabgeworfen – und natürlich mehrfach in den großen Heuhaufen gesprungen.
Ein weiteres Highlight war die Traktorfahrt zu einer Wiese am Waldrand, welche zur Landschaftspflege gemäht werden muss, damit auch im nächsten Jahr dort wieder eine Blumenwiese entstehen kann. Nachdem Karl Roser den Hang mit Motormäher und Sense abgemäht hatte, rechten und rollten die anderen das Grünfutter auf die Straße, wo es mit dem Heuwagen aufgenommen werden konnte.
Eine Kindergruppe sammelte und band bei diesem Ausflug auch Kräuter und Blumen für die traditionellen Weihbüschel anlässlich Mariä Himmelfahrt und lernte, wie viele hübsche und auch heilende Pflanzen auf den Wiesen wachsen.
Zurück auf dem Bauernhof wurde der zuvor angesetzte Brotteig von den Kindern zu Weckle, Zöpfen, Schneckle und Herzen geformt. Während der Backzeit konnte noch einmal ausgiebig Tischkicker gespielt oder mit Wolle Bänder geflochten und geknüpft werden.
Zum Schluss mussten natürlich noch die duftenden, ofenwarmen Weckle mit selbst gemachter Butter und Honig probiert und das übrige Brot zum Mitnehmen eingepackt werden.
Ein herzlicher Dank gilt der Familie Roser vom Hinterhaushof, die uns diese drei schönen und erlebnisreichen Tage durch ihre Gastfreundschaft ermöglicht hat.